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Judo-Trainingslager November 2019 JSV Bernau

Es ist Freitagabend. Ganz Brandenburg lässt ganz in Ruhe die Arbeitswoche ausklingen und legt die Füße hoch. Ganz Brandenburg? Nein. Ein von unbeugsamen Judoka bevölkertes Dorf hört nicht auf, der Faulheit Widerstand zu leisten.

Dieses Dorf ist Lindow – und wieder einmal haben sich über 20 Judoka zusammengefunden, um ein weiteres Trainingslager mit einer ausgedehnten und lang erwarteten Runde Spinning einzuläuten.

Die Trainingsgruppe ist diesen November so divers wie selten: neben den üblichen Farben von Weiß bis Schwarz, kehrte Spitzenjudoka und Mitglied der deutschen Judo-Nationalmannschaft Martin Setz einmal mehr zu seinen Wurzeln, dem JSV Bernau zurück. Doch dem nicht genug: im Schlepptau brachte er die ehemalige Olympionikin im Ringen, Jenny Singer mit, die ihre ersten Gehversuche im Judo unternahm und dabei auch einem gestandenen Judoka schon mal zeigen kann, wo der sportliche Hammer hängt.

Das spezifisch auf Judo ausgelegte Trainingsprogramm war, wie immer, hart. Doch Beschwerden lässt der Cheftrainer Ott nicht zu: bei insgesamt drei anderthalb stündige Judo-Einheiten, Spinning, zwei Stunden Kraftkreis und zwei Einheiten Frühsport hieß es Zähne zusammenbeißen.

A propos Frühsport. Das Wetter war uns nicht hold – sodass wir leider weder die typische Runde um den Wutzsee noch die gefürchtete Treppe besteigen konnten. Doch Otti ist viel zu lang im Geschäft, als dass so etwas triviales wie das Wetter ihn weich werden ließe. Alternativpläne waren schnell zur Hand. So wurde aus der kurzen Treppe mit hohen Stufen ein ganzes Treppenhaus über fünf Etagen mit flacheren Stufen, nämlich das des Haupthauses. Eine halbe Stunde lang vom Keller ins vierte OG und wieder herunter. Nur so viel: die Waden waren danach bis zum folgenden Mittwoch völlig nutzlos.

Die drei Judo-Einheiten waren klar gegliedert in verschiedene Kategorien: Training von Wurftechniken (z.B. Eri O Goshi), Training von Bodenkampf-Techniken sowie judospezifisches Konditions- und Ausdauertraining. Das Bodentraining beinhaltete vor allem den Hadaka-Jime sowie den Eri-Jime. Abgerundet wurde die Einheit durch das Üben von einem Drehen zur Festhalte.  Die Kombination aus erfahrenem Trainer Otti und seinem Uke Leistungssportler Martin, verhalf allen anwesenden Judoka zu einem guten Verständnis der einzelnen Techniken.

Doch das Training war nicht nur graue Theorie: es machte Spaß, brachte alle Trainierenden – außer vielleicht unseren „Nationalspieler“ (er freut sich immer über diese Bezeichnung) – an ihre Grenzen und außerdem konnten die neuen bzw. aufgefrischten Techniken gleich an verschiedenen Partnern ausprobiert werden. Somit blieb kein Judogi trocken.

Am Ende der letzten Judo-Trainingseinheit entstand unser schon fast traditionelles Pyramidenfoto. Das stellte den Willen und das Durchhaltevermögen vor allem der unteren Reihe der Pyramide auf die Probe. Doch das Ergebnis zählt und auch die letzte Zielprämie in Form eines kühlen Biers hatten sich dann alle umso mehr verdient.

Letztlich bleibt nur zu sagen, dass diese Form des Trainingslagers Lust auf mehr macht. Die Termine bis 2022 stehen und der harte Teilnehmerkern scheint beständig zu wachsen.