Ergebnisse, Highlights

Zweimal Bronze im Gepäck – Martin Setz bei der EM 2014

Starke Leistung: Gleich bei seiner ersten Europameisterschaft gewinnt der Bernauer Judoka Martin Setz zwei Bronze-Medaillen. Mit etwas mehr Glück wäre sogar mehr für ihn drin gewesen.

Die Auslosung bescherte dem Barnimer, der seinen ersten Deutschen Meistertitel 2010 als Kämpfer des PSV Bernau unter Trainer Hartmut Ott gewonnen hat, in der Gewichtsklasse bis 66 kg im ersten Kampf Petar Zadro aus Bosnien Herzegowina. Mit 37 Teilnehmern, von insgesamt 409, war die Gewichtsklasse des Bernauers die mit den meisten Startern. Und im ersten Kampf war es dann verständlicherweise zu sehen: dem Bernauer fehlte noch die gewohnte Lockerheit. Aber von Minute zu Minute wurde er besser und ihm gelang während des Kampfes mit einer schönen Standtechnik ein halber Punkt (Wazari). So gewann Martin Setz den Kampf am Ende verdient.

Wesentlich besser war danach der Auftritt des Bernauers gegen den Bulgaren Plamen Gurov. Auch hier ging er, wie auch in all seinen anderen Kämpfen, wieder über die volle Kampfzeit von vier Minuten. Gegen den Bulgaren gelangen ihm mehrere erfolgreiche Rechts- und Linkstechniken, sein Gegner hatte da wenig dagegenzusetzen. Im Vorrunden-Finale traf der Bernauer dann auf den bis dahin stark aufkämpfenden Israeli Rodeon Golod. Hier bestätigte Martin Setz erneut seine gute Form und Technikvielfalt, auch diesen Fight gewann er mit einem Wazari und einem Yuko (kleine Wertung).

Mit dem guten Gefühl der gewonnenen Kämpfe und damit verbundenen Vorrunden-Poolsieg ging es im Einzug ins Finale gegen den unbequem kämpfenden Arsen Ghazaryan aus Armenien. Der lange und fast ein Kopf größere Armenier zermürbte den Techniker aus Bernau mit vielen unorthodoxen Fußtechniken. Von Martin Setz‘ vielen gut angesetzten Techniken konnte sich der Armenier immer erfolgreich abwenden.

Für den Bernauer ging es somit ins kleine Finale, dem Kampf um Platz drei und der erhofften Bronzemedaille gegen Rountolf Kourtides aus Griechenland. Hier übernahm er wieder von Anfang an das Zepter, bestimmte den Kampf und erzielte frühzeitig eine kleine Wertung mit einer blitzschnellen Linkstechnik. Durch seine Technikvariabilität und dem unbändigen Willen führte Martin Setz diesen Kampf clever ins Ziel. Die Freude war riesengroß bei Bundestrainer Richard Trautmann und seiner Heimtrainerin Yvonne Böhnisch.

Dennoch hat der Bernauer Martin Setz unmittelbar nach dem Kampf nicht seinen „Alten Trainer“ Hartmut Ott, der ebenfalls vor Ort war, vergessen. Noch vor der Siegesverkündung des Kampfrichters zeigte er in dessen Richtung und sagte damit Danke. Seine Worte später dazu: „Naja ohne dich hätte ich da nicht stehen können“.

Und beide hatten später noch einmal Grund zur Freude, denn Martin Setz stand in Bukarest auch im Teamwettbewerb auf der Tatami (Matte). Und auch da war der Bernauer der Rückhalt im Deutschen Team. Mit seinen drei gewonnenen Kämpfen leistete er einen wesentlichen Anteil zur Team-Bronzemedaille.

Völlig erschöpft und den Erfolg noch nicht so richtig verarbeitet, haben seine Eltern Karen und Stefan Setz ihren kleinen „Großen Helden“ zu Wochenbeginn mit dem Pokal und zwei Bronzemedaillen am Flughafen Berlin-Tegel in Empfang genommen.

 

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