Ergebnisse, Highlights

Von Bernau zur Weltspitze – Martin Setz bei der EM 2014

Der Bernauer Martin Setz wird heute für die deutsche Judo-Nationalmannschaft in Bukarest am Start sein. Was er noch nicht weiß: Sein früherer Trainer Hartmut Ott wird seinen ehemaligen Schützling dort überraschen.

„Martin hat einen unbändigen Willen, ist lernwillig und lernfähig. Er stellt private Dinge hinten an und opfert sich seinem Sport, dem Judo“, fasst es Hartmut Ott zusammen. „Judo ist Bewegung und Gefühl, dieses Talent habe ich bei Martin in den ersten gemeinsamen Trainings,- und Technikeinheiten gleich erkannt. Martin hat immer versucht, alles das umzusetzen, was ich ihm gelehrt habe. Auch wenn es Rückschläge gab und verständlicher Weise nicht alles gleich klappte, er hat mir vertraut.“

2010 war es dann soweit, in der Nürburgringarena bewies es der Bernauer allen Kritikern und Zweiflern und erkämpfte sich den Titel „Deutscher Meister“. Axel Kirchner, der Trainer der auch einst Ivonne Böhnisch entdeckte und zum Olympiasieg 2004 in Athen führte, hatte den quirligen, technisch vielseitigen und explosiven ,,Seoi-Nage“ Werfer aus Bernau im Fokus. Dieser Schulterwurf war und ist nicht nur die Spezialtechnik von Martin, sondern auch die von Heimtrainer Hartmut Ott. „Martin wollte sich weiter entwickeln und die vier bis fünf Trainingseinheiten in der Woche beim PSV Bernau haben und hätten für den jetzigen Leistungsstand nicht gereicht. Daher hat der Barnimer Judoka den Weg zur Elitesportschule nach Potsdam gewählt“, zeigt Ott Verständnis für den Schritt seines Schülers. Trotz der vielen Trainingseinheiten in Potsdam sucht Martin mit regelmäßigen Besuchen beim Training und Vereinsfeiern den Kontakt zum Heimatverein in Bernau, Heinersdorfer Straße 52, wo er noch immer Mitglied ist.

Was folgte, waren viele nationale und internationale Erfolge und die jetzige Nominierung zu den Europameisterschaften in Bukarest und zu den Weltmeisterschaften im Oktober in Miami. „Ich bin stolz und überglücklich, dem ersten Bernauer Judoka den Weg zu einer WM geebnet zu haben“, sagt Hartmut Ott. „Nach seinem Deutsche Meister Titel habe ich ihm eine Nachricht geschrieben: Ich komme zur EM und WM mit. Naja, jetzt ist es so!“