Ergebnisse, Highlights

Deutsche Einzelmeisterschaften der AK U20 in Frankfurt/Oder

Am 10. und 11.03.2012 haben, sensationeller Weise vier Judoka des PSV Bernau an den Deutschen Einzelmeisterschaften im Judo, in der Altersklasse U20 teilgenommen. Sie haben sich erfolgreich über die Landes,- und Nordostdeutschen Meisterschaften zu diesem größten innerdeutschen Judo-Event qualifiziert.

Am Samstag startete Martin Setz, der am OS in Potsdam trainiert, erstmals in der Gew.-kl.-66kg. Nach zwei souveränen Siegen folgte eine bittere Leerstunde für den jungen Bernauer. Zwei zweifelhafte Kampfrichterentscheidungen warfen Martin aus der Bahn und letztendlich aus dem Wettkampf. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen belegte er von 25 Judoka den 9.Platz. Für ihn heißt es jetzt, so schnell wie möglich das geschehene zu vergessen und den Focus gen Coimbra/Portugal zu legen, denn dort startet Martin an diesem Wochenende im European-Cup.

Am Sonntag, dem B-Day (dazu später mehr), musste die leichteste Bernauer Judoka Jenny Roll auf die Tatami (Matte). Jenny legte einen furiosen Start in der Gew.kl. -44kg hin, sie gewann in der Hauptrunde mit einer Kontertechnik und einer Festhalte vorzeitig, gegen Gascoyne aus Bayern und Huse aus Sachsen. Zum Halbfinale fehlten Jenny danach nur 29 Sekunden, klar in Führung liegend, musste sie selbst eine Kontertechnik gegen sich hin nehmen lassen, welche die Niederlage so kurz vor Schluss gegen Khabbazeh, NRW bedeutete. In der Trostrunde rappelte sich Jenny noch einmal auf und gewann gegen Schwenzfeier aus NRW wieder vorzeitig mit einer Festhalte. Im fünften Kampf hatte sie dann leider das nachsehen gegen Fischer aus Würtemberg. Drei Siege und zwei Niederlagen von Jenny reichten in der Endabrechnung zu einem sehr guten 7.Platz bei den Deutschen Meisterschaften.

Auch der schwerste an diesem Tag, der Fels in der Bernauer Brandung, Enrico Wittwer, startete in der Gew.kl. +100kg, mit einem vorzeitigen Sieg, mit seiner Spezialtechnik gegen Ingris aus Niedersachen nach 1:31 min. Im darauf folgenden Kampf gegen, Bouizgarne aus NRW, musste Enrico seiner sichtlichen Nervosität Tribut zollen. Er wollte wie immer Alles und war auch auf einem guten Weg, dennoch reichte eine Unaufmerksamkeit aus, um diesen Kampf zu verlieren. Auch Enrico gewann anschließend in der Trostrunde seinen Kampf gegen Nitz aus Thüringen wieder vorzeitig nach 13 Sekunden! Auch für Enrico blieb am Ende des Tages der sehr gute Platz 7, denn im Kampf gegen erfahrenen Humplott aus Sachsen geriet Enrico vorzeitig in eine Festhalte, aus der er nicht mehr heraus kam.

Auch der Wettkampferfahrene Michel Daue konnte seine Aufregung zu den Meisterschaften im ersten Kampf gegen Leiser, Baden nicht ablegen, denn anders konnte man den „Tunnelblick“ im ersten Kampf nicht deuten. Michel wollte alles richtig und gut machen, aber es gelang nichts, denn er kam mit dem unbequemen Kampfstill seines Gegners nicht klar. Tief enttäuscht sah er sein Geschenk für den Trainer in weite Ferne schweifen. (dazu später mehr)Sein Trainer redete ihn wieder Stark, sprach ihm wieder Mut zu und richtete ihn auf. Es kann doch nicht sein, dass man so lange, bis zu 6-7-mal in der Woche hart trainiert und dann mit leeren Händen da steht. Was jetzt kam waren 4 Nervenaufreibende, spannende, nichts für schwache Herzen, aufopfernde mit Biss geführte Kämpfe. Fortan setzte Michel, sehr zur Freude seiner Trainer, die vorgegebenen technisch/taktischen Marschrouten konsequent mit Bravour durch. Gegen Knoth vom JC-Leipzig begann es noch etwas holprig aber nach 2:33min siegreich mit einer Festhalte. Auch dem starken Sokolovski aus NRW blieb nur das nachsehen, denn nach 0:51 sec. war es eine krachende Außensichel (O-Soto-Gari) die den Kampf beendete. Gegen den unbequem zu kämpfenden Nersisjan aus MV gestaltete sich, ein lange ausgeglichener Kampf, wo Michel so einige Blessuren davon trug. Dennoch hielt die Konzentration an und Michel besiegte seinen Gegner mit der Innensichel (O-Uchi-Gari) mit vollem Punkt(IPPON). Im kleinen Finale, um den dritten Platz wartete das Nachwuchstalent und Bundeskader Manuel Scheibel aus Bayern. Immerhin Deutscher Meister 2009 AK U17, 2011 AK U20 bis 55kg, Sieger des Internationalen Masters und vieler anderer Turniere. Die mitgereiste Trainerin Franzi Pinske offenbarte Trainer Ott vor dem Kampf: wenn Michel diesen Kampf gewinnt, ist das eine kleine Sensation. Gesagt getan, die Sensation war da. Michel hielt sich an die Order seines Trainers und brachte damit den Bayern in arge Schwierigkeiten und es gelang ihm, mit einer kleinen Wertung (Yuko), durch eine Außensichel in Führung zu gehen. Im folgenden Bodenkampf biss Michel die Zähne zusammen, befreite sich aus einer Beinumklammerung und hielt folgend seinen Gegner in schier endlosen 25 Sekunden fest.

Am Ende des siegreichen Bronze-Kampfes wendete Michel sich seinem Trainer zu und rief ihm, mit erhobenen Armen und den Zeigefingern auf ihn gerichtet zu „Happy Birtday Otti“, denn der Trainer feierte genau an diesem Tag seinen 49. Geburtstag. Freudestrahlend nahm dieser die kleine Kampfmaschine in seine Arme.

Herzlichen Glückwunsch den 4 Sportlern zu diesen tollen Leistungen und Platzierungen.

 

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