Ergebnisse

Gold, Silber und Bronze wechselten von München nach Bernau

Drei Bernauer Judoka haben am Pfingstwochenende vom 10.-11.06.2011 beim Isarpokal des TSV-München-Grosshadern, einem Ranglistenturnier des Deutschen Judobundes, in der Altersklasse U20 einen kompletten Medaillensatz erkämpft.

Auch im Bayrischen München sollte sich jetzt herum gesprochen haben, dass es nicht nur am Chiemsee, sondern auch in Brandenburg ein Bernau gibt. Auch wenn der eine oder andere Kader fehlte, so kam es unter den Augen des, in Abensberg ansässigen Männer U20 Bundestrainer Richard Trautmann, zum Aufeinandertreffen der Bundes- und Landeskader aus ganz Deutschland, die sich mit guten Kämpfen und Platzierungen ins Gespräch bringen wollten.

Auch Trainer Ott traute seinen Jungs zu, dass sie sich mit den Topleuten messen könnten. Auch wenn diese in den Olympia- und Landesstützpunkten an einem Tag bis zu drei Trainingseinheiten, die Bernauer max. vier in der Woche absolvieren, war sich Ott sicher, in München das eine oder andere Achtungszeichen setzen können.

Den Anfang machte Michel Daue in der Gewichtsklasse bis 66kg mit 21 Teilnehmern. Mit dem Deutschen Vizemeister (U17) Robert Barwig aus Niedersachsen, dem späteren Turniersieger, kam gleich im ersten Kampf der schwerste Brocken. Michel kam schwer in den Kampf rein und musste diesen nach zwei Gegendrehtechniken verloren geben. Ein wenig zerknirscht lief es im zweiten Kampf gegen den Bayern Arthur Bart schon wesentlich besser. Mit zwei sehenswerten Kontertechniken beendete der Bernauer diesen Kampf vorzeitig, wie auch die darauf folgenden Kämpfe gegen Papaccio, Baden-Württemberg und Hines aus Potsdam, die er mit einem Hüft und Handwurf mit einem vollen Punkt für sich entschied. Im Viertelfinale kam es zum Brandenburger Duell gegen Maurice Dech JC-90 Frankfurt/Oder. Motiviert, mit den vorher gewonnenen Kämpfen und dem nötigen Respekt kam es nach anfänglichen Wurfansätzen zum Übergang vom Stand in den Bodenkampf. Hier reagierte der Bernauer am schnellsten und konnte seinen Kontrahenten mit einer Würge besiegen. Das Halbfinale gegen den Linkskämpfer Christoph Siegel aus Niedersachsen war bis zum Ende ausgeglichen und konnte nach der regulären Kampfzeit von 4 Minuten nicht entschieden werden, weil beide Trainer ihre Sportler gut eingestellt hatten. Michel konnte dann aber im Golden Score, der Verlängerung von 2 Minuten, eine Unachtsamkeit seines Gegners zum kontern und dem daraus folgenden Sieg nutzen. Die sechs Kämpfe haben ihn viel abverlangt, sodass die Kraft und Konzentration letztendlich nicht mehr für den Finalsieg gegen den Gegner des 1.Kampfes reichte.

Auch sieben Kämpfe musste der Bernauer Martin Setz, der seit September 2010 am Olympiastützpunkt Potsdam trainiert, in der Gewichtsklasse bis 60 kg absolvieren, um am Ende den Isarpokal entgegen nehmen zu können. In der Vorrunde glänzte Martin nicht nur mit seiner Spezialtechnik, sondern auch der Variabilität anderer Techniken. So konnte er auch gegen Gegner gewinnen, die sich auf den Deutschen Meister (U17) vermeintlich gut eingestellt hatten. So gewann er unter anderem in der Vorrunde gegen direkte Kaderkonkurrenten, wie Ehmig (Hessen), Haubold (Sachsen), Plato (Württemberg), Grewenig (Pfalz) und Schneider (NRW). Im Halbfinale wartete Hook aus der Pfalz, der Martin in arge Bedrängnis und einem zwischenzeitlichen Rückstand brachte. Beide kennen sich und schenkten sich nichts, aber das nötige Quäntchen Siegesglück war auf Martins Seite. Im Finale konnte, der aus der Vorrunde schon besiegte Ehmig wiederum nichts entgegen setzen, so dass der Bernauer eine vom Gegner eingedrehte Technik zum kontern und vorzeitigen Sieg ausnutzte.

Der lang verletzte Enrico Wittwer kämpfte bei den Schweren +100kg anfangs zu sehr mit seiner Aufregung anstatt mit seinen Gegnern. Gute, aber zum Teil überstürzte Ansätze brachten nicht den erhofften Erfolg. Trotz der langen Wettkampfpause stellte er sich der Herausforderung und belohnte sich am Ende mit der Bronzemedaille.

Super Leistung und super Sportler, was dann noch kurz im wohl berühmtesten Wirtshaus in München mit einer zünftigen Maas gefeiert wurde, ehe es ins Brandenburgische Bernau heimwärts ging.

 

Weitere Bilder: